Polizeichor Bremen e.V.

Hier singen Sie richtig


Wo froh Musik erklingt...

-mit diesem - für die heutige Zeit - etwas betulich wirkenden Auftakt aller deutschen Polizeichöre haben unzählige Veranstaltungen des Polizeichores Bremen ihren Anfang genommen. Die stimmgewaltigen Männer haben ihren Mitmenschen jedes Mal wieder Vergnügen bereitet.

Ob auf Konzertbühnen oder in Kirchen, in Aulen oder Festsälen, in Bremens berühmter Glocke oder auch in Vereinsheimen und Krankenhäusern: wo immer die rund 60 Bremer Sänger in ihren neuen blaugrauen Jacken oder gar im imposanten blauen Smoking auftreten, sie verbreiten Freude und reißen ihr Publikum mit.

Das Spektrum ihres Repertoires reicht vom mehrstimmig gesungenen Volkslied über Shanties, Operettenlieder, Schlager bis hin zu anspruchsvollen Opernchören. Enthusiastisch singt und klatscht das begeisterte Publikum mit bei Gospelsongs wie "Heaven is a wonderful place", ergriffen lauscht es den Harmonien von Beethovens "Hymne an die Nacht".

Der Bremer Polizeichor ist längst Teil der Bremer Musikwelt. Das hat Tradition, war aber nicht immer so: Im Jahre 1910, als das Wort "singen" in Polizeikreisen noch doppelsinnig war, gründeten Bremer Kriminalbeamte ihren ersten Chor. Und man pflegte "deutsches Liedgut", so wie das seinerzeit üblich war. Schnell waren auch Polizisten der "blauen" und der ""grünen" Polizei - so nannte man damals die Ordnungspolizei und die Sicherheitspolizei wegen ihrer Uniformen - dabei.

Dieser Chor, in dem auch - wie getreulich überliefert ist - "Geselligkeit gepflegt" wurde, empfand sich als eine "berufsständische" Vereinigung. Das entsprach der gesellschaftlichen Auffassung der Zeit.

Erster Chorleiter war der Kriminalinspektor Brünjes, ein ehemaliger Militärmusiker, und auch dessen Nachfolger am Dirigentenpult war Kriminaldirektor. Geradezu ungewöhnlich ist es, dass sich der Polizeichor in den Dreißiger Jahren vorübergehend mit dem Chor der Bremer Feuerwehr zusammentat, selbstverständlich unter Wahrung der jeweiligen Eigenständigkeit der Ensembles. So streng waren damals die Sitten. Ob mit dem damaligen musikalischen Programm gegenwärtig noch Säle zu füllen wären, ist allerdings fraglich.

Heute singen natürlich nicht nur Polizeibeamte im Polizeichor Bremen und die Chorleitung liegt nicht mehr bei einem in Ehren ergrauten Kriminalinspektor sondern in den Händen eines jungen engagierten Musikers. Der Musikpädagoge Jürgen Desczka leitet den Chor seit Januar 2006 und setzt seine Vorstellungen von einem lebendigen und abwechslungsreichen Repertoire um.

Der Polizeichor Bremen, dessen sängerische Qualität von Jahr zu Jahr zugenommen hat, konnte sich in Bremen und auch außerhalb unserer Stadt viele Freunde erwerben. Das hat viel zu tun mit einer zeitgemäßen und vitalen Art, Chormusik zu präsentieren, aber auch mit einem gewissen Sinn für Bewährtes. "Rock my soul" oder "Tannhäuser", so ganz vergessen wollen die Sänger ihre alten Traditionen nicht.

Neu ist seit einiger Zeit die Begleitung des Chores durch ein Halbplayback und die Verwendung von Elementen der Choreografie. Das Repertoire wurde durch aktuelle Schlager wie z.B. von Udo Jürgens, Klubbb3, Peter Fox, Santiano oder Max Giesinger erweitert.

So kann es in Bremen und Umzu schon mal vorkommen, dass sich Passanten in einer Einkaufsstraße die Augen reiben und stehen bleiben weil dreißig wackere Herren in ihren neuen Chorjacken bei Bremer Nieselregen und böigem Wind Aufstellung genommen haben und ihr Repertoire singen, vierstimmig und mit viel Gefühl. Dann harren die Leute aus und schaffen es sogar, trotz Einkaufstüten und Regenschirm stürmisch Beifall zu klatschen.

"Wo froh Musik erklingt... da bleibt die Zeit nicht etwa stehen, das scheint immer noch zu gelten. Auch wenn es zum Schluss augenzwinkernd heißt:

... ist Ihre Polizei mit Herz und Stimm dabei"!